Vorab:
Ich finde die Geschichte um dieses Werk faszinierend. Den
Bericht im SPIEGEL habe ich damals mit großem Interesse gewesen. Beeindruckend,
wie ein lange verschollenes Manuskript in der heutigen Gesellschaft für
Aufsehen sorgen kann. Schon vor der Veröffentlichung war es in den Medien in
aller Munde. In gleichen Zug hat es seinen „Vorgänger“ „To kill a mockingbird“
wieder in die Bestsellerlisten gepusht.
Die Story:
Jean Louise “Scout” Finch ist nun erwachsen geworden und
tritt ihre Zugreise aus der Metropole New York zurück in ihre verschlafene
Heimat Maycomb im Süden an. Atticus ist alt geworden und sein größtes Leiden
ist seine Arthritis, die ihn sehr quält. Darunter müssen auch die Mitmenschen leiden.
Tante Alexandra kümmert sich um ihn und den Haushalt und wird tagtäglich Zeuge
von seiner Krankheit und den damit verbundenen Launen. Scout sorgt sich zu Recht Sorgen um ihren alten
Herren, ist sich aber auch im Klaren, dass sie nicht bereit ist nach Maycomb
zurückzukehren. Selbst wenn Henry, ihr Jugendfreund, noch vor Ort wäre und um
ihre Hand anhielte. Maycomb hat sich für Scout verändert und bedeutet ihr
nichts mehr. Früher war doch alles besser. Der Heimataufenthalt gestaltet sich anfangs,
wie jeder Besuch in Maycomb auch: Diskussionen mit Tante Alexandra, der
Kirchenbesuch am Sonntag und Ausflüge mit Hank. Von einem Tag auf den Anderen
wird aber ihre Meinung über ihren Vater Atticus umgeworfen. Sie findet ein
Papier, das sie zum Nachdenken anregt…
Meine Meinung:
Harper Lee schreibt in einem schön fließenden Erzählstil und
weiß die Handlung jederzeit bildhaft auszuschmücken. Das gelingt ihr sehr gut
und verschafft dem Werk eine enorme Authentizität. Besonders gut kann man sich
als Leser die Landschaften vorstellen und fühlt sich regelrecht aus der
Realität gerissen. Wie eine kleine Reise kam es mir oftmals vor. Scout wirkt
eindeutig erwachsener und von zahlreichen Erfahrungen geprägt. Sie hat ihre
kindlich-naive Seite verloren und versteht nun auch die Ernsthaftigkeit
bestimmter Situationen. Oftmals verliert
sie sich in ihren Erinnerungen an früher. Man kann den Reifeprozess zu einer
schlaffertigen, modernen Frau sehr gut nachverfolgen.
Dieser Roman wurde mit verschiedenen Covern veröffentlich,
aber ich finde dieses hier sehr schön. Es mag auch sehr daran liegen, dass
meine Lieblingsfarbe Orange ist und der Einband auf mich eine gewisse Wärme
ausstrahlt. Um einen gewissen Zusammenhang zum Vorgänger „To kill a mockingbird“
herzustellen, wurde dieser Titel ebenfalls auf dem Cover genannt, allerdings in
einer weniger auffallenden Farbe um wohl dem eigentlichen Titel nicht die Schau
zu stehlen.
FAZIT:
Trotz dem Alter des Manuskripts sind die im Roman behandelten
Themen noch heute hochaktuell!
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