Das Cover zeigt einen Ausschnitt einer idyllischen
Landschaft. Im Hintergrund ist vage ein Haus zu erkennen. Die Kulisse lädt zum
Entspannen ein. Liest man den Titel "Und der Duft nach Weiß", so
fragt man sich als Leser, wie denn die Farbe Weiß duftet. Man möchte mehr
erfahren und schlägt das Buch auf...
Die Story:
Die Geschichte erzählt von Anelija, die in Bulgarien
aufwuchs, als dort der Kommunismus herrschte. Ihre Kindheit verbrachte sie mit
ihrer Oma ("Baba") und ihrer Ur-Großmutter; ihre Mutter verließ die
Familie wegen einem Mann und flüchtete nach Deutschland. Gelegentlich erhielten
sie Briefe, die sie wie etwas Heiliges behandelten. Es war stets schneeweißes
Papier. Anelija verband immer etwas Positives mit dieser Farbe, da sie sich
immer auf Post von Mama freute.
Die Protagonistin ist ein sehr ordentliches Kind. Der Leser
begleitet sie auf ihrem Werdegang. In der Schule ist sie stets strebsam und hat
gute Noten. Später fasst sie den Entschluss, dass sie auch nach Deutschland
möchte, da sie durch die Post ihrer Mutter immer der Ansicht ist, dass dort
alles gut ist. Anelija beginnt ihr hart erarbeitetes Geld zu sparen und lernt
jede freie Minute Deutsch.
Ihr Onkel Ilija bringt sie eines Nachts schließlich in
seinem Kühllaster mit Pflaumen bei - 7°C über die Grenzen nach Deutschland.
Dort beginnt ein neues Leben für Anelija. Sie beginnt ein Germanistik-Studium
in München, lernt Freunde kennen und erfährt, dass sie einen Bruder hat.
Natürlich kommt die Liebe nicht zu kurz: Enno tritt in ihr Leben, mit welchem
sie später ein Kind haben wird.
Parallel zu dieser Geschichte werden immer Kapitel
eingeschoben, in denen von der Politik erzählt wird. Welcher Politiker setzt
welche Erlasse durch? Wer kooperiert mit wem?
Meine Meinung:
Die Autorin Gregg bringt die Geschichte von Anelija sehr
authentisch dem Leser nahe. Dadurch, dass gelegentlich Kapitel eingeschoben
werden, in denen von der Politik und den Umständen im damaligen Bulgarien
erzählt wird, erhält man einen umfassenden Eindruck darüber, wie schlimm es
wirklich war. Keine freie Meinungsäußerung, Hausdurchsuchungen, etc.
Der Text ließ sich angenehm lesen und der Roman war in
zahlreiche Kapitel unterteilt, die alle eine angemessene Länge hatten.
Als einziges Manko muss ich anmerken, dass mich persönlich
diese Zeitsprünge in den diversen Kapiteln verwirrt haben. Erst wird z.B. aus
dem Jahr 1995 in München erzählt, kurz darauf folgt ein Kapitel aus dem Jahr
1967.
Das hat mich aber nicht weiter davon abgehalten, diesen
Roman zu verschlingen. Ich war regelrecht interessiert daran, wie Anelija ihre
Mutter sucht und sie letztendlich auch findet.
FAZIT:
Abschließend lässt sich sagen, dass der Leser sich auf eine
Zeitreise in das ehemalige, kommunistische Bulgarien begibt und auf sehr
authentische Weise von den dort gegebenen Umständen erfährt. Vor allem ich fand
es interessant, dass ich einen Einblick gewinnen konnte, da ich zu dieser Zeit
noch nicht gelebt habe - zum Glück.
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